Das Herzunterstützungssystem VAD

  • Was ist ein Herzunterstützungssystem?
    • Ein Herzunterstützungssystem ist eine mechanische Pumpe, die das Herz unterstützt, indem es Blut in den großen Gefäßkreislauf pumpt (umgangssprachlich auch Kunstherz genannt, beide Begriffe werden hier synonym verwendet). Das Herz des Patienten bleibt dabei im Körper und das Kunstherz wird in die linke Herzkammer eingesetzt. Es kann auch in die rechte Herzzseite, oder aber biventrikulär in beide eingestzt werden. Von dort wird das Blut über einen Rotor in den Körperkreislauf gepumpt. Betrieben wird die Pumpe mittels Strom. Dazu wird aus dem Bauch des Patienten ein Kabel ausgeleitet, an welches eine kleine Steuereinheit sowie zwei Akkus angeschlossen sind.
       
  • Warum brauche ich ein Herzunterstützungssystem?
    • Bei jedem Herzschlag pumpt ein gesundes Herz etwa 70% seiner Füllung in den Körperkreislauf und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Bei einer schweren Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann das Herz häufig weniger aus 20% seiner Füllung auswerfen. Dadurch entstehen eine Überlastung des Herzens sowie eine Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Der Patient leidet u.a. unter Leistungsabnahme, Kurzatmigkeit, Schwindel und Wassereinlagerungen in den Beinen und den Lungen. In diesem Fall braucht das Herz Unterstützung.
       
  • Vorteile und Herausforderungen einer Kunstherztherapie:
    • Vorteile: Durch das Kunstherz wird mehr Blut durch den Körper gepumpt und das kranke Herz entlastet. Dadurch erhöht sich die Durchblutung der lebenswichtigen Organe, was zu einer deutlichen Leistungssteigerung führt. Klinische Symptome wie Kurzatmigkeit, Lungenödeme und Wassereinlagerungen in den Beinen können so reduziert werden. Damit verbunden ist selbstverständlich eine gesteigerte Lebensqualität sowie eine verlängerte Lebenserwartung.
       
    • Herausforderungen: Eine Kunstherztherapie benötigt die Mitarbeit des Patienten. Eine zuverlässige Einnahme der Medikamente sowie eine aufmerksame Hygiene sind von besonderer Bedeutung. Ansonsten können Infektionen, Blutungen oder Schlaganfälle auftreten. Natürlich ist die Therapie mit einem Kunstherz mit gewissen Lebensumstellungen durch die Batterie verbunden. Die meisten Patienten kommen jedoch sehr gut mit diesen Umstellungen zurecht.
       
  • Wie lange hält ein Kunstherz?
    • Die gängigsten Kunstherzen sind magnetisch gelagert und weisen daher keinerlei Verschleißerscheinungen auf. Es gibt mittlerweile Patienten, die bereits länger als 10 Jahre durch ein Kunstherz versorgt wurden. Allerdings können auch Komplikationen auftreten, die mit einer Infektion der Kabelaustrittsstelle verbunden sind oder sogar einen Pumpenwechsel notwendig machen.
      Je nach Therapiestrategie wird das Kunstherz bis zu einer Herztransplantation oder lebenslang eingesetzt. In einzelnen Fällen kann es zu einer Erholung des Herzmuskels kommen und das Kunstherz kann wieder ausgebaut werden.